Bei der täglichen Pressekonferenz zum Thema COVID-19 wurden die neusten Fallzahlen bekanntgegeben. Mit dem heutigen Tag gibt es 128 infizierte Personen, fast alles Isländer, die aus dem Skiurlaub in den Alpen zurückgekommen sind. 30 Personen haben sich im Inland angesteckt, bei drei Personen ist der Ansteckungsweg ungeklärt.
Mehr als 1200 Personen befinden sich in Quarantäne. In den Landesteilen ausserhalb des Südens sind bis heute keine Ansteckungen bekannt geworden.
Zwei Personen befinden sich im Krankenhaus, jedoch nicht auf der Intensivstation.
Das Genforschungsinstitut deCODE hat in Zusammenarbeit mit staatlichen Einrichtungen bislang 1230 Virustests durchgeführt, das sind 0,3 Prozent aller Isländer. Die Tests stehen ausschliesslich Einwohnern der Insel offen.
Wie der Chefepidemiologe Þorólfur Guðnason erklärte, prüfe man derzeit, ob Länder wie Deutschland, Spanien und Frankreich auf die Liste der Risikogebiete gesetzt werden, weil die Fallzahlen dort stark im Steigen begriffen sind. Damit wären Einreisende aus diesen Ländern verpflichtet, sich in eine zweiwöchige Quarantäne zu begeben.
Island will weiter auf die Quarantänemassnahmen setzen, um den Verlauf der Epidemie zu verlangsamen.
Die Regierung hat heute zum ersten Mal in der Geschichte des Landes ein Versammlungsverbot verhängt. Es tritt am Montag den 16. März in Kraft und gilt bis zum 13. April.
Dem Verbot zufolge dürfen sich nicht mehr als 100 Personen an einem Ort befinden. Es gilt für jegliche Arten von Veranstaltungen, aber auch öffentliche Gebäude wie Museen oder Schwimmbäder. Restaurants werden voraussichtlich ihre Tischzahlen reduzieren und können daher weniger Gäste bewirten.
Ausserdem gilt das Verbot für Supermärkte und Warenhäuser. Die Betreiber müssen dafür sorgen, dass die Besucherzahl limitiert wird.
Überall soll Besuchern genügend Platz zur Verfügung stehen, sowie die Möglichkeit, sich die Hände zu waschen und Desinfetionsmittel zu benutzen.
Das Versammlungsverbot gilt nicht für Flugplätze und Häfen, doch soll dort ebenfalls darauf geachtet werden, dass genügend Platz zwischen den Personen gewährleistet ist.
In der medizinischen Reserveeinheit haben sich 260 Personen registriert, die meisten davon Krankenschwestern, Pflegehelfer und Ärzte. Die Hälfte hat von ihnen sich bereit erklärt, im Ernstfall COVID-19 Erkrankte zu pflegen.
Der Vorsitzende des Warenhausverbandes, Andrés Magnússon, forderte die Bevölkerung auf, von Hamsterkäufen abzusehen. Er versicherte, es gebe keinen Mangel an Lebensmitteln oder Nachschub aus dem In- und Ausland. Auch Hamsterkäufe von Medikamenten seien vollkommen unnötig, bekräftigte die Leiterin des Gesundheitsamtes, Alma Möller.
Die Fähre Norröna nimmt bis zum 28. März keine Passagiere mehr an Bord, nachdem die färöischen Behörden Dänemark als Risikogebiet ausgewiesen hatten. Die Tourismusbehörde der Färöerinseln bittet alle Touristen, im Monat März von einer Reise auf die Färöerinseln abzusehen, da weitreichende Schliessungen geplant sind, und man die eigenen Einwohner schützen will. Dänemark seinerseits wird die Grenzen für Nicht-Staatsbürger ab morgen Mittag bis auf weiteres schliessen, der gesamte Flug,-Zug-, und PKWverkehr soll gestoppt werden.