Die Mastbullen auf dem Hof Hvammur in Ölfus sind wohl die einzigen Rinder in Island, die mit Bier gemästet werden, berichtet Vísir. Jeden Tag erhalten sie abgelaufenes Bier und Biertrester, und nach der Schlachtung hat ihr Fleisch einen Biergeschmack, den so manchen Grillmeister entzückt.
Davíð Clausen Pétursson, der Bierbauer von Hvammur, findet es toll, wie seine Mastrinder die Diät aus Bier und Gerste geniessen.
“Ja, die schlingen das runter, die finden kaum etwas besser. Sie sind auch sehr zahm, jedenfalls von meiner Seite des Gitters aus. Aber sie riechen immer nach Alkohol, ich bin nicht sicher, ob sie beim Pusten auf Null Promille kommen würden,” grinst der Bauer.
Die Steaks aus der Herstellung sind zart, marmoriert und mit viel Fett im Fleisch und schmecken am besten einfach nur mit Salz.
Davíð erzählt, seine Bullen hätten durchschnittlich um 40 Kilo zugenommen, seit er mit der Bierdiät begonnen hat. Statt 260 Kilo Schlachtgewicht komme er jetzt auf 300 Kilo. Und er findet, dass noch mehr Rinderzüchter Bier an ihre Tiere verfüttern sollten.
Die Bierfütterung in der Bullenmast ist im Ausland vor allem aus der Wagyu-Zucht bekannt, einer japanischen Rinderrasse, die wegen ihres fetten Fleischs Liebhaber hat. Wagyu-Rinder leben den Sommer über in Weidehaltung und benötigen für die Winterhaltung sehr viel Stallraum zur Bewegung. Das Bier erhalten die meisten Bullen nur vor der Schlachtung im Rahmen einer besonderen Kraftfuttermischung, die jeder Züchter selbst herstellt.