Bürgermeister will Sommerhäuser für Flüchtlinge nutzen Skip to content
Photo: Dragan Maksimovic, CC 3.0.

Bürgermeister will Sommerhäuser für Flüchtlinge nutzen

Bis zu 1500 Flüchtlinge aus der Ukraine könnten in den kommenden Tagen in Island ankommen, berichtet RÚV. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben 107 Personen in Island um Asyl ersucht. Der isländische Zivilschutz hat wegen der hohen Einreisezahlen für die Landesgrenze im Rahmen eines Notfallplans die Gefahrenstufe ausgerufen.
Im Rahmen dieses Notfallplanes können Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um grössere Menschengruppen in Not an der Grenze abzufertigen. Unter anderem ist es dann möglich, ein Auffanglager im Flughafen zu eröffnen.

Einsatzleitung bereitet Empfang der Ukrainer vor
Premierministerin Katrín Jakobsdóttir erklärte, man arbeite daran, den Empfang der Flüchtlinge zu organisieren. Die Teamleitung hat Gylfi Þór Þorsteinsson übernommen, der zwei Jahre lang die staatlichen Pandemiehäuser geleitet hatte.
“Ganz offensichtlich geht es hier um weitaus mehr Leute als wir normalerweise aufnehmen, und da ist es besonders wichtig, dass das so gut wie möglich läuft. Daher haben wir eine Einsatzleitung, mit Gyldi an der Spitze, dazu kommen mehrere Gruppen, die der Einsatzleitung aus unterschiedlichen Richtungen zuarbeitet,” sagte Katrín. Man erwarte zwischen 1000 und 1500 Menschen aus dem Kriegsgebiet.

Wohnraummangel ruft nach Lösungen
Der Bürgermeister von Ölfus forderte die Gewerkschaften auf, ihre Sommerhäuser für die Flüchtlinge zu öffnen. Allein in seiner Gemeinde gebe es um die 40 Häuser, in denen man 200 Mann unterbringen könnte. Das werde eins der grösseren Projekte für die Gemeinden, so Elliði. Man müsse damit beginnen, Wohnraum zu finden, und genau das sei ein Problem in den Gemeinden. “Wir haben keinen Wohnraum für so viele Menschen, und die meisten Gemeinden haben ja überhaupt keine Wohnhäuser, auf die man zurückgreifen kann.”
Auch der Gewerkschaftsdachverband ASÍ hatte in der vergangenen Wochen seine angeschlossenen Verbände gebeten, mitzuhelfen und Häuser zur Verfügung zu stellen.  In Island verfügen alle Gewerkschaften über ein Kontingent an Sommerhäusern, welche Gewerkschaftsmitglieder zu günstigen Preisen mieten können.

Piratin fordert besseren Schutzstatus und Arbeitserlaubnis
Die Parlamentsabgeordnete der Piratenpartei Þórhildur Sunna Ævarsdóttir, hat heute die Art und Weise kritisiert, wie die Flüchtlinge aufgenommen werden sollen. Die Regierung habe entschieden, den Flüchtlingen einen geringeren Schutz zuteil werden zu lassen als möglich wäre, indem ihnen eine Aufenthaltsgenehmigung aus humanitären Gründen gewährt würde. Für Þórhildur ist dies ein minderer Schutzstatus, denn er beinhalte keine Arbeitserlaubnis, zudem müssten die Betroffenen um finanzielle Unterstützung bei den Gemeinden bitten und sich selbst um Unterbringung kümmern.
Immerhin Islands Justizminister ging mit gutem Beispiel voran, denn er öffnete sein Haus für eine Mutter mit ihren Töchtern und gewährte ihnen für eine begrenzte Zeit Unterkunft.

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