Schlechtes Wetter und Meereseis haben die Suche nach Loddeschwärmen im Polarmeer nördlich und westlich von Island behindert, berichtet RÚV. Zwei Expeditionsschiffe sind dort unterwegs. Nach Aussage von Expeditionsleiter Birkir Bárðarson sind einige Schwärme an der Eiskante bei Grönland geortet worden, doch gibt es noch nicht genügend Daten, um ein Gesamtbild zu erstellen.
Der Bestand der isländischen Lodde ist in den vergangenen zwei Jahren stark zurückgegangen, sehr wahrscheinlich bedingt durch einen Anstieg der Meerestemperatur. Ein Rückgang der Bestände bedeutet, dass es keine Fangquote auf die Lodde gibt, damit der Bestand Zeit bekommt, sich zu erholen. Diese Entwicklung ist vor allem für die Wirtschaft in Ostisland hart gewesen, wo beispielsweise in der Gemeinde Fjaðarbyggð im Jahr 2018 etwa 47 Prozent des gesamten isländischen Fanges verarbeitet wurde.
Die derzeitige Expedition wird von Island und Grönland gemeinsam durchgeführt. Die Schiffe waren am 7. September in See gestochen und haben seitdem ein grosses Gebiet von Südostgrönland entlang der isländischen Nordküste durchquert. Birkir sagt, in dem Gebiet habe man keine Lodde gefunden, doch einige Schwärme seien entlang der Ostgrönländischen Kontinentalplatte geortet worden.
Die Expeditionsschiffe werden ihre Suche an der Ostküste Grönlands weiter nach Norden fortsetzen. “Es gibt kein vollständiges Bild, das wir lesen können,” sagt Birkir. “Aber wir haben hier in den vergangenen Tagen Loddeschwärme gesehen.”