Im Januar waren mehr als 8800 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 789 Personen mehr als noch im Dezember, berichtet RÚV.
Nach Aussage von Unnur Sverrisdóttir der Leiterin des isländischen Arbeitsamtes, hat der Niedergang der Konjunktur ausländische Mitbürger besonders schwer getroffen.
Die Arbeitslosenrate in Island hatte im vergangenen Monat bei 4,8 Prozent gelegen. Im Januar 2019 waren es noch drei Prozent gewesen. Damit sind innerhalb eines Jahres 3400 Personen zusätzlich als arbeitslos registriert worden. Am höchsten liegt die Rate auf der Halbinsel Suðurnes mit neun Prozent, am niedrigsten m Nordwesten mit 2,1 Prozent.
Das Arbeitsamt geht davon aus, dass die Rate auch im Februar landesweit weiter ansteigt, auf möglicherweise fünf Prozent.
“Es ist besorgniserregend, dass [die Arbeitslosigkeit] so hoch ist,” sagte Unnur. “Das ist, wenn die Arbeitslosigkeit am höchsten ist – das ist saisonal. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Dinge im März, April und Mai wieder in Bewegung setzen.”
Insgesamt waren im Januar 3386 in Island lebende Ausländer als arbeitslos registriert, das sind 40 Prozent aller derzeit Arbeitslosen. Die Arbeitslosigkeit unter Ausländern liegt bei 10 Prozent landesweit. Das ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als 2080 Ausländer als arbeitslos registriert waren.
“Das ist ziemlicher Trend seit einem Jahr, dass die Zahlen der arbeitslosen Ausländer immer höher liegt als die der Isländer. Diese Zahlen sind also nichts Neues, aber natürlich Anlass zu grosser Sorge,” sagt Unnur.
“Immerhin sind das die Leute, die wir hierher geholt haben, um uns in guten Zeiten zu helfen, und es ist ein bisschen seltsam, dass sie auch die ersten Leute sind, die ihren Job verlieren. Das ist sehr unschön anzuschauen.”
Die Arbeitslosigkeit ist in allen Bereichen im vergangenen Jahr gestiegen, am stärksten stieg sie jedoch im Bausektor und im Verkehrssektor.
Unnur sagt, die Vorschau auf eine weiter sinkende Konjunktur werde negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben.
“Wir erwarten mehr Arbeitslosigkeit als im letzten Jahr. Das ist ein Niedergang. Das ist, was wir gesagt haben, und wir bleiben dabei. Das ist ein Niedergang, aber schlimmer als wir gehofft hatten.”