Das Treffen von Arbeitgeberverband, Gewerkschaft und staatlichem Vermittler ist gestern Abend ergebnislos verlaufen. Ein neuer Kompromissvorschlag scheint ebensowenig in Sicht wie ein neues Treffen. Gestern hatte der Arbeitgeberverband mit Aussicht auf das Treffen die für Donnerstag geplante Aussperrung von 20.000 Gewerkschaftsmitgliedern um vier Tage verschoben.
Nach viereinhalb Stunden Sitzung wurden die Gespräche abgebrochen und eine Nachrichtensperre verhängt. Ein neuer Kompromissvorschlag war nicht vorgelegt worden. Der staatliche Verhandler Ástráður Haraldsson hat sich zum Nachdenken zurückgezogen.
Mbl.is gegenüber hatte Ástráður angegeben, er habe vier Stunden lang in Einzelgesprächen verbracht. Er werde einen neuen Kompromiss nur vorlegen, wenn er eine Wahrscheinlichkeit sieht, dass dieser Vorschlag von beiden Parteien angenommen wird. Auf keinen Fall wolle er in der Lage seines Vorgängers landen, dessen Kompromissvorschlag zum Scheitern verurteilt war, weil Efling das Wählerverzeichnis einbehielt, damit die Gewerkschaftsmitglieder nicht über den Vorschlag abstimmen konnten, schreibt Vísir. Es müsse dafür gesorgt werden, dass ein Kompromissvorschlag so ausfalle, dass die Beteiligten auch über den Vorschlag abstimmen.
Etwa 800 Hotelangestellte und Tankwagenfahrer befinden sich seit acht Tagen im Streik. Ein Streik weiterer Efling-Mitglieder war von der Gewerkschaft abgesagt worden, nachdem sich eine überwältigende Mehrheit innerhalb des Arbeitgeberverbandes (SA) organisierten Arbeitgeber für eine Aussperrung entschieden hatten. Diese Aussperrung betrifft 20.000 Gewerkschaftsmitglieder im Grossraum Reykjavík, die allermeisten von ihnen sind im Niedriglohnbereich tätig. Die Massnahme tritt am kommenden Montag um 16 Uhr in Kraft.