Die Ministerin für Landwirtschaft, Fischerei und Lebensmittel, Svandís Svavarsdóttir, hat vier Arbeitsgruppen eingesetzt, um die Herausforderungen und Möglichkeiten im isländischen Fischereisektor auszuloten. Dabei soll es auch um die makroökonomischen Auswirkungen des bestehenden Managementsystems der Branche gehen. Die vier Gruppen sollen neue Vorschriften vorlegen und möglicherweise das gesamte System überarbeiten, heisst es in einer Mitteilung des Ministeriums.
“Im Hinblick auf die Fischereiindustrie gibt es in der Bevölkerung ein tiefes Gefühl von Ungerechtigkeit,” hatte Svandís in einer Kolumne im Morgunblaðið geschrieben. “Ich denke, dieses Gefühl entspringt vor allem aus zwei Umständen: die Konsolidierung der Fischquote, und dem Eindruck, dass die Profite der von allen genutzten Ressource nicht fair aufgeteilt werden. Ziel dieser Arbeit ist es daher, eine effiziente und nachhaltige Nutzung mariner Ressourcen im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft zu schaffen.”
Neue Rechtsvorschriften für ein ganzes System
Die vier Arbeitsgruppen haben Zeit bis Ende 2023, ihre Vorschläge auszuarbeiten. Am Ende soll dann eine neue und umfassende Rechtsvorschrift zum Fischereimanagement oder sogar zu den marinen Ressourcen generell vorgestellt werden. Weitere Ziele sind Projekte auf dem Gebiet der Energiewende, Innovation und Marineforschung, aber auch Transparenz und der Kartierung von Besitzverteilung im Fischereisektor.
Die Fischindustrie hatte in den vergangenen Jahren riesige Umsätze erwirtschaftet, was zu einer Debatte über die möglicherweise zu niedrigen Quotengebühren oder Steuern führte, die eine gleichmässigere Gewinnverteilung verhindern.
In Island halten vier Unternehmen 60 Prozent der gesamten Fischereiquote: Samherji, Brim, KS und Ísfélagið.