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Photo: Refugees in Iceland/Facebook.

Abschiebungen nach Griechenland beginnen erneut

Die Abschiebung von Asylbewerbern hat in Island nach zweijähriger Unterbrechung wieder begonnen, berichtet das Fréttablaðið. Nach Angaben von Rechtsanwalt Magnús M. Nordahl konzentriert sich die Polizei auf die Asylbewerber, die nach Griechenland abgeschoben werden soll, eine Gruppe von momentan 20 Personen, es könnten jedoch noch einige hinzukommen.
Durch die COVID-bedingten Reisebeschränkungen hatten weitaus weniger Asylanten in den vergangenen zwei Jahren abgeschoben werden können. Magnús sagte dem Fréttablaðið, die Deportation der Personen, deren Antrag auf internationalen Schutz in Island abgelehnt worden sei, habe Anfang letzter Woche begonnen.
Fréttablaðið bestätigte Angaben der Polizei, dass die Impfpflicht für Reisende aufgehoben wurde und dass die Abschiebungen wieder aufgenommen würden. „Meine Mandanten haben in den vergangenen Tagen Telefonanrufe erhalten, in denen sie davon unterrichtet wurden, dass ihre Abschiebung bevorstehe,“ sagt Magnús.
Einige seiner Mandanten, die diese Nachrichtn erhielten, haben lange in Island gelebt und sich ein Leben aufgebaut, sie hatten Arbeitsplätze in Aussicht, hatten Verbindungen in die isländische Gesellschaft geknüpft und auch Kinder geboren und grossgezogen. „Unter den Personen in der Gruppe befindet sich eine Frau, die im achten Monat schwanger ist,“ sagt Magnús. Er sieht es als unmenschlich an, Menschen nach Griechenland abzuschieben.
„Die Zustände für Flüchtlinge sind vollkommen inakzeptabel und viele von ihnen leben auf der Strasse.“ Geradezu ungeheuerlich findet der Anwalt die Abschiebung von Leuten, die lange in Island gelebt und ein Zuhause gefunden haben.
„Die globale Pandemie hatte die Möglichkeiten der Behörden, Menschen abzuschieben, stark eingeschränkt, damit verlängerte sich die Zeit ihres Aufenthaltes hier. Diese Leute jetzt zusammenzutreiben und sie zu deportieren ist verwerflich und nicht im Geist einer Gemeinschaft, die auf Güte und Liebe basiert.“

Vísir zufolge befinden sich in Magnús’ Mandantengruppe viele Personen, die länger als ein Jahr in Island leben und damit das Recht auf eine Antragsbearbeitung haben. Magnús sagt, die Regierung habe seinen Mandanten vorgeworfen, ihre Anträge zu verschleppen, daher gebe es keine Bearbeitung. Er will diesen Vorwurf im September vor Gericht austragen, schreibt Vísir. “Wenn dieser Fall gewinnt, dann ist sonnenklar, dass die Regierung ungesetzliche Abschiebungen vornimmt und Menschen, die internationalen Schutz suchen, fälschlicherweise vorwirft, dass sie ihre Anträge verschleppen.”

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