Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason hat in seinem letztem Beitrag auf Covid.is geschrieben, er schätze die eigentliche Zahl der Isländer, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, auf mehr als doppelt so hoch wie die Zahl, die sich auf testbasierte Diagnosen stützt. Das würde bedeuten, dass etwa 70 Prozent aller Isländer COVID-19 durchgemacht haben.
Sollte dies der Fall sein, könnte das Land den vielbeschworenen Gipfel in den kommenden Wochen erreichen, danach würden die Infektionszahlen wieder sinken, schreibt Þórólfur.
COVID-19 immer noch ein schwerwiegendes Problem
Þórólfur erinnert die Öffentlichkeit daran, dass sich COVID-19 auch weiterhin mit hoher Geschwindigkeit in der Gesellschaft ausbreitet, und obwohl die Anzahl der Tests abnimmt, heisst das nicht dass, die Fallzahlen ebenfalls sinken.
Am 28. Februar wurden in Island 3367 Fälle positiv getestet, davon 3215 durch Schnelltests und 152 durch PCR-Verfahren.
Das Gesundheitswesen spüre die Belastung auch weiterhin deutlich.” schreibt Þórólfur. “Heute liegen 55 Personen mit oder wegen der Krankheit im Krankenhaus, drei von ihnen befinden sich auf der Intensivstation, und alle drei werden künstlich beatmet.”
Es sei wichtig, dass sich jedermann darüber im Klaren sei, dass COVID-19 immer noch eine ernsthafte gesundheitliche Bedrohung in Island sei, obwohl die Seuchenschutzmassnahmen vollständig aufgehoben wurden. “Jeder sollte auch weiterhin persönliche Präventionsmassnahmen durchführen, mit denen die Ausbreitung von COVID-19 gehemmt und eine unkontrollierbare Belastung auf unser Gesindheitssystem verhindert wird.”