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Reykjavík baby
Photo: A mother pushing her baby in a stroller in the westside of Reykjavík.

29. April war Tag der Massenentlassungen im Tourismus

Gestern haben mehr Menschen in Island als je zuvor an einem einzigen Tag ihre Arbeit durch eine Massenentlassung verloren. Unnur Sverrisdóttir, die Leiterin des Arbeitsamtes, rechnet damit, dass morgen noch weitere Meldungen hinzukommen.

“Heute sind Meldungen von Massenentlassungen bei 15 Unternehmen eingegangen. Davon sind 700 bis 800 Personen betroffen. Das steht meist, eigentlich fast alles im Zusammenhang mit dem Tourismus, entweder Unternehmen, die direkt im Tourismus arbeiten, oder angeschlossenen Unternehmen,” erklärt Unnur. “Ich glaube, wir haben noch nie soviele Massenentlassungen an einem Tag verzeichnet.”

Dabei sind die Kündigungen bei Icelandair gar nicht mitgezählt, dort verlieren etwa 2000 Mitarbeiter am Monatsende ihre Arbeit. Zusammen mit den 15 Unternehmen, die heute ihren Mitarbeitern gekündigt haben, sind das fast 3000 Personen, die an zwei Tagen ihren Job verloren haben, berichtet RÚV.

Das Busunternehmen Gray Line hat heute 90 Pozent seiner Mitarbeiter, oder 107 Leute, nach Hause geschickt. Arctic Adventure hat alle 150 Mitarbeiter entlassen. Iceland Excursions kündigte ebenfalls 150 Mitarbeitern, das sind bei dem Unternehmen 40 Prozent aller Beschäftigten.

Am internationalen Flughafen in Keflavík verloren 30 Leute ihren Job, 100 Mitarbeiter gingen in Kurzarbeit. Hotel Saga in Reykjavík hat alle 60 Mitarbeiter entlassen.
Bei der Fluggsellschaft Icelandair haben 431 von 448 Piloten die Kündigung erhalten, berichtet mbl.is. Vor allem die dienstältesten Piloten dürfen ihren Job behalten. Bei Icelandair haben mehr als 2000 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren. Iceandair betont in einer Unternehmensmitteilung, dass es sich um einen vorübergehenden Zustand handle, den man überstehen werde.

Bislang ist nicht klar, ob diese Zahlen schon alle beim Arbeitsamt verzeichnet sind. Vorgestern hatte die Regierung die sogenannte Kurzarbeiterlösung angekündigt. Unternehmen können beim Staat nun Unterstützung für die Lohnkosten während der Kündigungsfrist beantragen.
Unnur meint, nach Bekanntmachung dieser Massnahme sei es nun einfacher für die Unternehmen, ihren Mitarbeitern zu kündigen. Die Leute hätten Recht auf ihre Kündigungsfrist und können gleichzeitig etwas arbeiten. Sie rechnet mit weiteren Kündigungen.

Die Arbeitslosigkeit im März hatte 9,2 Prozent betragen, für den April rechnet man mit bis zu 17 Prozent. Weiter habe man bislang noch nicht geschaut. “Wir haben die Sorgen der Unternehmen wahrgenommen. Die sind in echte Schwierigkeiten geraten, auch weil sie den Leuten ja den Lohn fortzahlen mussten.”

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