Dem britischen Milliardär Jim Ratcliffe schlägt einem bei RÚV zitierten Bericht der Daily Mail zufolge heftiger Widerstand von Islands Bauern wegen seiner umfangreichen Landaufkäufe entgegen. Der Brite hatte in den vergangenen Jahren riesige Ländereien in Island aufgekauft, nach eigenen Aussagen, um den Wildlachsbestand im Nordatlantik zu schützen.
Nach Angaben der Daily Mal hat seine für Island zuständige Holding Halicilla seit dem Jahr 2016 insgesamt 36 Mio Pfund ausgegeben, um die heute 39 Höfe zu erwerben.
Im vergangenen Jahr hatte das isländische Parlament das Gesetz zum Landerwerb geändert, danach liegt die Obergrenze nun bei 10.000 Hektar für eine rechtliche Person, Käufe darüber hinaus benötigen Ausnahmegenehmigungen des zuständigen Ministers. Damit dürfte die Kauffahrt des Briten in Island vorerst beendet sein. Ratcliffe hatte seinerzeit angekündigt, beim Europäischen Gerichtshof gegen das Gesetz zu klagen. Im vergangenen Jahr war der Brexit-Befürworter von Grossbritannien nach Monaco umgezogen und ist damit auch nach dem Brexit weiterhin EU-Bürger.
Daily Mail zitiert die isländische Wirtschaftsjournalistin Sigrún Davíðsdóttir, dass Ratcliffe inzwischen Islands grösster Landbesitzer sei, und dass seine Aufkäufe von Höfen, die sich seit Generationen in der gleichen Familie befunden hätten, ziemlich undurchsichtig seien. Unter anderem soll er Land an den Flüssen Hofsá, Selá, Hafralónsá, Miðfjarðará und Vesturdalsá besitzen.
Auch die Zukunftsnutzung der Ländereien in seinem Besitz bereite Sorge. Ratcliffe pflege keinerlei Kontakte in der Gesellschaft, und seine Pläne zum Schutz der Lachse wirkten eher wie Grünfärberei, immerhin ist er Hauptanteilseigner von INEOS, einem der grössten Ölproduzenten der Welt, der unter anderem durch Fracking in die Negativschlagzeilen geraten ist.
Gleichzeitig verlören isländische Bauern ihr Land, Flüsse und Angelrechte in diesen Flüssen. Schafzüchter Jóhannes Sigfússon zufolge tue es niemandem gut, soviel Land zu besitzen wie Ratcliffe. Gísli Ásgeirsson, der Geschäftsführer des Angelvereins Strengur, beim dem Ratcliffe die Aktienmehrheit hält, gab der Daily Mail zufolge an, der Schutz des Wildlachsbestandes sei Ratcliffes einziges Ziel beim Landaufkauf, jegliche Verdachtsmomente um andere Ziele seien weithergeholt.